25.10.2015

Abenteuer Fraser River - Eine Reise in das Land der Dinosaurier

Kanada ist das Traumland im hohen Norden, geprägt von unberührter Wildnis. Die Berge ragen majestätisch in die Höhe, die Wälder sind unendlich und die Gewässer beherbergen einen immensen Fischbestand.

Die Freiheit scheint in Kanada grenzenlos, hier kann man auf den Spuren von Indianern und Trappern wandeln, Elche und Bären beobachten und in jeder Sekunde der Reise rückt beruflicher Stress und der Alltag der Heimat in weite Ferne.

Für mich persönlich war meine erste Kanada Reise im September 2015 eines der größten Abenteuer, die ich als angelnder Fotograf bestreiten durfte.

Am Flughafen Frankfurt begann die Reise und circa 10 Stunden später landete ich mit 3 weiteren Reiseteilnehmern in Vancouver. Vancouver liegt in British Columbia (westliche Provinz Kanadas). British Columbia umfasst eine Fläche von circa 1 000 000qkm und erststreckt sich von der Nordwestgrenze der USA bis zur Südgrenze der kanadischen Provinz Yukon und von der Westgrenze der Provinz Alberta bis zum Pazifischen Ozean.

Das Gebiet ist sehr wasserreich, hunderte von Flüssen und Seen kann man beim Überflug vom Flugzeug aus beobachten. 

Meine Reise dauerte leider nur 9 Tage, insofern musste und wollte ich mich auf einen großen Fluss Kanadas beschränken. 

Der Fraser River ist der längste Fluss in British Columbia, er entspringt in den Rocky Mountains und mündet nach etwa 1370 Kilometern südlich der Stadt Vancouver in den Pazifik.

Der Fraser River gilt als bekanntestes Stör Revier der Welt, die Fische erreichen eine Durchschnittslänge von über 2m Länge, Fische von über 3,5m Länge werden jährlich gefangen und der bisherige Rekord liegt bei circa 6m Länge und einem Gewicht von über 800 Kilogramm. Der weiße Stör kann über 100 Jahre alt werden und bietet dem Sportangler einen unvergleichbaren Drill. Der weiße Stör wird größer als jede Schwertfischart, kämpft härter als jeder Waller und springt wie ein Marlin.

Der weiße Stör kann getrost als Dinosaurier bezeichnet werden, scharfe Knochenplatten zieren den Fischkörper, das Aussehen ist atemberaubend. Erste fossile Funde störartiger Fische stammen aus der Jura Zeit……

Die Methode der Störfischerei ist relativ einfach. Auf dem Fluss nutzen wir geräumige Aluboote mit einer Länge von 6m und einer Breite von über 2m um die Angelstellen zu erreichen. Auf jedem Boot haben maximal 4 Angler Platz und können bei schlechter Wetter Lage geschützt unter einer Bootsüberdachung sitzen.

Die Boote sind ausgestattet mit PS starken Jet Antriebssystemen und hochauflösenden Echoloten. Das Side Imaging leistet uns bei der Platzwahl die größten Dienste. Das Boot wird von einem kanadischen Angelführer gesteuert, die Reiseteilnehmer können sich also ganz und gar auf die Fischerei konzentrieren und während der Fahrt zum Angelplatz die beeindruckende Ufervegetation des Fraser Rivers in sich aufsaugen.

Ein Angeltag beginnt in der Regel mit Köderbeschaffung. In diesem Fall angeln wir mit leichtem Spin Gerät und pink gefärbten Feder Streamern auf Buckellachse (Pink). Die Lachse liefern einen spannenden Drill mit immensen Fluchten am leichten Spin Gerät. Nach der Landung wird der Fisch filetiert und die Eier entnommen. Top Köder in dieser Jahreszeit sind Fischfetzen und Lachseier. Fischfetzen werden in kleinen Stücken auf den Einzelhaken aufgezogen, die Lachseier werden vor dem Einsatz mit einer Art Strumpfhose zu Golfball großen Kugeln zusammen geschnürt. Der Netzstrumpf ist verantwortlich für den Zusammenhalt der Eier am Haken. 

Das Angelgerät auf Stör ist vergleichbar mit Wels- oder Hochseegerät. 270cm Lange Ruten kommen zum Einsatz mit einem Wurfgewicht von circa 200Gramm. Die Ruten sind bestückt mit Multirollen der Größe 3000-4000. Als Hauptschnur wird geflochtene Schnur mit einem Durchmesser von circa 0,40mm verwendet. Als Vorfachschnur findet 60 Kilo Geflecht oder 1,2mm starke Monofil Schnur Verwendung.

Mit der Side Imaging Funktion auf dem Echolot werden bei der Platzsuche Vertiefungen im Flusslauf abgescannt und nach am Grund liegenden Stören gesucht.

Werden Fische erkannt, wird das Boot kurz oberhalb der Stelle verankert und 4 Köder hinter dem Boot ausgebracht. Die Störe haben ein ausgezeichnetes Geruchsorgan und folgen sofort auch über größere Distanzen einer Duft Spur unter Wasser.

Daher dauert es in der Regel nicht allzu lange, bis der erste Anbiss an einer Angelstelle erfolgt. Der Biss eines Störs ist in der ersten Phase relativ zaghaft und die Spitze beginnt leicht zu wippen. Bei Verwendung von Circle Hooks wartet der Angler bis der Haken sich von selbst in das Fischmaul eindreht und nimmt erst die Rute zum Drill auf, wenn sich die Spitze in Richtung Wasser verneigt und stetiger Zug auf die Rute kommt. Bei Verwendung von herkömmlichen Hakenformen muss der Angler die Spitze gut beobachten und im richtigen Moment einen sehr starken Anhieb setzen. Die Störe haben ein kräftiges Maul und nur ein perfekt sitzender Haken führt zur Landung eines Giganten.

Im Drill springen die Störe wie Schwertfische aus dem Wasser und es ist atemberaubend einen 2m Fisch direkt hinter dem Boot aus dem Wasser schießen zu sehen. Diese Sprünge sind die heikelsten Momente im Drill und können zum Fischverlust führen.

Störe der 250cm Klasse sind sehr ausdauernde und starke Kämpfer, hat man einen solchen Koloss gehakt ist der Fisch noch lange nicht gelandet. Die Fische sind alt und erfahren, kennen jedes Hindernis und setzen ihr gesamtes Körpergewicht und die mächtige Schwanzflosse gegen den Druck des Anglers.

Bei unserer Tour konnten wir mehrere Störe bis zu einer Länge von 230cm landen, hatten aber weitaus größere Exemplare im Drill. Die größten Fische der Tour gingen nach 50 Minütigen Drill beide verloren. Ein Fisch, wir schätzen ihn auf circa 270cm konnte sich bei einem Sprung den Haken aushebeln, ein weiterer Riese war schon im Uferbereich und zerriss bei der letzten Flucht direkt vor den Füssen des Anglers das Geflecht Vorfach. Der Schmerz war groß und nicht nur von psychischer Art. Nach einem Boots Tag auf dem Fraser River spürt man jeden Drill in seinen Knochen und die Oberarm Muskeln machen sich bemerkbar.

Die Bissfrequenz möchte ich als Wahnsinn bezeichnen, ich glaube es gibt kein anderes Revier auf der Welt, wo man sich pro Tag mit 10 Fischen der 2m Klasse anlegen kann.

Der Stör wird ähnlich gelandet wie ein Waller. Man greift dem Fisch in das vorgestülpte Maul und findet hier guten Halt um den Fisch zu sichern. Große Fische werden mit dem Boot in Flachwasserbereiche dirigiert und dort im knietiefen Wasser gelandet, kleinere Fische werden direkt am Boot gelandet und versorgt.

Bei dieser Tour konnten wir 4 Teilnehmer in 7 Angeltagen 68 Störe landen, darunter 9 Fische von über 2m Länge. Jeder Tour Teilnehmer konnte mindestens einen, manche sogar mehrere Störe von über 2m Länge fangen.

Neben den Stören bietet der Fraser River natürlich auch ein atemberaubendes Lachs Angeln. Viele Lachsarten ziehen in diesem Reisezeitraum den Fluss hinauf um dort zu laichen. Die Methoden erfolgreicher Lachsfischerei sind sehr vielseitig. Man kann mit der Spin- oder Fliegenrute losziehen oder aber gemütlich von einer der zahlreichen Kiesbänke mit Spin O Glow Systemen stationär angeln.

Oftmals standen wir mitten im Fisch und es war trotzdem nicht einfach einen Lachs zu haken. Viele der Lachse nehmen auf der Wanderung zu den Laichplätzen kaum mehr Nahrung zu sich und es ist eine Kunst die Fliege oder den Streamer dem Lachs direkt vor dem Maul zu präsentieren. Hat man aber plötzlich einen Königslachs von über 10 Kilo im Drill, wird man sehen wie die Post abgeht.

Nach dem Angel Tag am Fraser kann unsere Reisegruppe ein wahres Wohlfühlprogramm genießen. Wir sind in dem Ort Chilliwack in einem sehr angenehmen Hotel untergebracht und können jeden anstrengenden Angel Tag in einer Sauna oder einem Whirlpool ausklingen lassen und neue Kraft schöpfen.

Am Abend sind in Gehentfernung leckere Restaurants und gemütliche Pubs zu erreichen, in denen man bei einem echt leckeren kanadischen Bier auf einen großartigen Angel Tag anstoßen kann.

Ich möchte behaupten, dass eine Kanada Reise für jede Altersgruppe ein enormes Erlebnis darstellt, ganz egal ob junger und verrückter Abenteuer Angler oder eher ruhiger und gesetzter Rentner.

Unsere Reisegruppe war von der Alterspyramide bunt gemischt und wir hatten einen enormen Spaß.

Den Film zur Tour sehr in Kürze auf meinem YouTube Kanal. 

Wenn Ihr auch Lust habt und ein unvergessliches Abenteuer in der kanadischen Wildnis erleben möchtet, seid ihr herzlich eingeladen euch der nächsten Tour im September 2016 anzuschließen. 

Link zur Kanada Tour :  http://www.andrees-angelreisen.de/reisen/detail/reise/auf-stoer-und-lachs-in-kanada.html

Tourzeitraum 16.9.-25.9.2016

Leistung: Hin- und Rückflug Flug von Frankfurt nach Vancouver, Mietwagen, 7 Angeltage vom Boot auf Stör und Lachs inklusive Angelgerät, Hotelunterkunft mit Frühstück und Lunchpaket.

Gesamtpreis 3200 Euro/Reiseteilnehmer

Anmeldung zur Kanada Reise im Büro von Andrees Angelreisen

Hotline: 06127 – 8011

Stefan Seuß

Mail: stefan-seuss@web.de

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