Eiszeit am Po

Tourzeitraum7.2.-20.2.2015 Po Mittelauf, Welscamp am Po, Familie Heiner

Eisige Zeiten, diese Worte treffen unsere erste Black Cat Guiding Tour am Po im Februar 2015 wohl am besten. Die Wassertemperatur lag kurz über der 5 Grad Marke und selbst die ersten Sonnenstrahlen tagsüber, wollten den Fluss nicht so recht erwärmen.

Nachts hatten wir Frost und erreichten Tiefstwerte bis zu -10 Grad. Alles war gefroren und dieser Umstand machte sich auch bei dem Beiß Verhalten der Welse bemerkbar. In den ersten 3 Nächten mussten wir gnadenlose Blanks hinnehmen, die Köder waren wie eingefroren, kaum eine Aktion konnte verzeichnet werden.

Tagsüber versuchten wir mit einer aktiven Köderführung die trägen Welse wach zu rütteln, aber auch das wollte nicht funktionieren. 

Schließlich versuchten wir täglich an unserer Taktik zu arbeiten, probierten extrem tiefes Wasser und versuchten unsere Montagen ständig zu ändern und letztendlich zu pokern.

Versuch macht klug und meist auch erfolgreich, der erste Kracher der Tour kam in einem sehr tiefen Flussabschnitt, auf eine Montage die über 30 Stunden am Grund präsentiert wurde. Daraus war zu schließen, dass die Welse regelrecht abliegen und nur sehr kurze aktive Phasen pro Tag haben, in denen sie sich einen Happen schnappen.

Als wir dachten, wir wüssten wie der Hase rennt, führte Dauerregen zu einem schnellen Wasseranstieg. Wieder wurden die Methoden geändert und andere Flussbereiche beangelt.

Jetzt kam langsam Leben in die Sache und man konnte in flachen Bereichen erste Fischaktivität verzeichnen. 

Die Wassertemperatur kletterte innerhalb der 2 Wochen nur sehr langsam in die Höhe, was auf die extrem kalten Nächte zurück zu führen war. Die Fische waren launisch und nur bestimmte Spots brachten Bisse.

In dem ersten Wasseranstieg von circa 2m Höhe war lohnenswertes Angeln direkt am Buschwerk möglich. Kurz darauf ist der Po wieder rasant gefallen. Die Fische sind wieder in die tiefen Flussbereiche zurückgekehrt und klebten förmlich am Boden.

Sehr interessant war, wenn wir beim Vertikal Angeln über ein Gebiet gedriftet sind und dabei mehrere Fische auf dem Side Scan sehen konnten, so fanden wir beim 2. Drift Ansatz kaum mehr Fische an diesen Plätzen. Die Fische hatten sofort auf unser Echolot reagiert und ihren Standplatz gewechselt. Unglaublich wie schnell so ein Wels lernen kann und der Gefahr aus dem Wege geht.

Zum Ende der ersten Woche kam es zum zweiten Anstieg, diesmal drückte der Po Wasser bis auf einen Pegelstand von 3m Höhe und die Fluten wurden trübe.

Zusammen mit unseren Gästen konzentrierten wir uns auf Flachwasserpassagen und alte Gräben, die jetzt voller Wasser standen. Der Plan ging auf und die Ruten gingen krumm.

In diesem Zeitraum sind gleich mehrere Po Giganten von unseren Gästen gelandet wurden.

Gesamt konnten wir 12 Fische von über 2m Länge landen, darunter wieder kugelrunde, vollgefressene Räuber, die man so von keinem anderen Gewässer Europas kennt.

Der Po gibt und der Po nimmt und jedes Jahr, nein ich möchte sogar behaupten jeder Monat, stellt den Angler immer wieder vor neue Herausforderungen und bringt einen immensen Reiz mit sich.

Vielen Dank an unsere Gäste für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit!

Black Cat-The Best Way to Catch!

Grüsse vom BC Guiding Team

Stefan Seuß und Benjamin Gründer

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